BKM PREIS KULTURELLE BILDUNG 2018
Stranger than – Aus Nachbarn werden Fremde (Bayern)
Projektträger: Spielen in der Stadt e.V.
Das Projekt „Stranger than“ wurde im Jahr 2018 mit dem BKM-Preis für Kulturelle Bildung ausgezeichnet. Annette Geller war maßgeblich künstlerisch verantwortlich im Bereich Regie.
Staatsministerin Monika Grütters zeichnet das Münchner Projekt „stranger than“ mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung 2018 aus
Kulturstaatsministerin Monika Grütters zeichnete im Juni 2018 „stranger than – Aus Nachbarn werden Fremde“ mit den BKM-Preis für Kulturelle Bildung 2018 aus. „Seit nunmehr zehn Jahren würdigen wir mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung all diejenigen, die sich mit Leidenschaft der kulturellen Bildung verschreiben und gerade so den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken“, erklärte die Staatsministerin.
„Stranger than – Aus Nachbarn werden Fremde“ wurde von dem Verein Spielen in der Stadt e.V. aus München zusammen mit dem NS- Dokumentationszentrum und der Mittelschule Guardinistraße im Schuljahr 2017/18 durchgeführt.
„Stranger than“ ist ein Projekt im Rahmen der Programmlinie CultureClouds, mit der der Verein Spielen in der Stadt e.V. seit Jahren zusammen mit verschiedenen Münchner Partnerschulen und Akteuren der kulturellen Bildung an neuen Formen kultureller Ganztagsbildung arbeitet.
Die Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum besteht seit vier Jahren, in denen die Kooperationspartner zunächst mit der Mittelschule Perlacher Straße und seit dem Schuljahr 2014/2015 mit der Mittelschule Guardinistraße verschiedene Projekte durchgeführt haben, in denen künstlerische und kulturpädagogische Mittel, Methoden der Geschichtsvermittlung und Unterrichtsdidaktik miteinander zu einem neuen Bildungsraum verknüpft werden, in dem aus der Auseinandersetzung mit Themen der NS-Zeit Tanz- und Theaterstücke mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt werden.
In der Jury-Begründung zum BKM-Preis Kulturelle Bildung 2018 heißt es: „Im Projekt setzten sich 22 Jugendliche aus neun Nationen, teils selbst vor Krieg und Terror geflüchtet, ein Jahr lang intensiv mit verschiedenen Aspekten der NS-Zeit auseinander. Sie erkundeten Mechanismen der Ausgrenzung, suchten nach berührenden Themen und stellten Bezüge zu ihrem Leben her. Mit künstlerischen Mitteln entwickelten sie eine Performance und Präsentation ihrer Rechercheergebnisse aus Archiven, Bibliotheken, Theaterbesuchen, Gesprächen mit Zeitzeugen. Diese Annäherung an Themen historischer und gesellschafts-politischer Relevanz mit den Mitteln von Tanz und Theater, mit Sprache und Körper überzeugte die Jury, die darin einen beispielhaften und zukunftsweisenden Ansatz in der Geschichtsvermittlung und Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen und Migranten sieht.“
Staatsministerin Monika Grütters brachte gegenüber den Projektbeteiligten Alexander Wenzlik, Dorothee Janssen und Annette Geller von Spielen in der Stadt, Dr. Thomas Rink vom NS-Dokumentationszentrum München und Maleika Beck von der Mittelschule Guardinistraße ihre große Begeisterung für das Projekt zum Ausdruck und betonte die enorme Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur, wofür sie sich in den nächsten Jahren verstärkt einsetzen will. Das Projekt, so Grütters, könnte zum Modell neuer Herangehensweisen der Geschichtsaufarbeitung werden.
Die Fortsetzung des Projekts ist bereits in Planung. Zusammen mit einer Gruppe freiwilliger Schüler*innen aus verschiedenen Schulen und eine Gruppe junger Geflüchteter werden die Projektpartner über den Zeitraum eines halben Jahres eine Tanz- und Theaterperformance zum Thema Flucht und Vertreibung erarbeiten und im Rahmen des Tanz- und Theaterfestivals Rampenlichter 2019 (www.rampenlichter.com) im Theater schwere reiter zur Aufführung bringen.
Münchner Schulen können sich für dieses außergewöhnliche Projekt kultureller und politischer Bildung beim Verein Spielen in der Stadt für eine Teilnahme bewerben.
„stranger than“ ist ein Projekt von Spielen in der Stadt e.V. in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München und der Mittelschule an der Guardinistraße München, gefördert durch das Kulturreferat und das Sozialreferat der Landeshauptstadt München.
Dieser Text ist eine Adaption des original Pressetextes von Knoll PR.
Für den Pressetext der Bundesregierung, schauen Sie sich bitte diesen Link an.